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 Casanova nutzt die Zeit für eine Zwischenschläfchen




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Heute steht die Überquerung des Grimselpasses an.

Zitat: Wikipedia: "Die erste sicher belegte Nutzung des Grimselpasses für den Saumverkehr datiert aus dem 14. Jahrhundert. Die Benutzung während der Römerzeit und eine Überquerung im Jahr 1211 durch Truppen des Herzogs von Zähringen sind nicht gesichert. 1397 schlossen die Landschaften Pomatt, Goms und Hasli sowie die Städte Unterseen, Thun und Bern ein Abkommen, in dem sie vereinbarten, für den freien und sicheren Handelsverkehr zu sorgen und den Saumpfad über die Grimsel zu unterhalten. Vom historischen Saumpfad entlang der Aare und von der Passhöhe ins Goms sind noch viele Spuren erhalten.

Der Ausbau des Saumpfads zu einer modernen Passstrasse erfolgte im Vergleich zu anderen Schweizer Passübergängen verhältnismässig spät. Die neue Strasse war im Jahr 1894 fertiggestellt. Als Folge des Baus der Wasserkraftwerke der Kraftwerke Oberhasli AG in diesem Gebiet wurde die Strasse zwischen 1920 und 1950 ausgebaut und teilweise neu angelegt.

Während mehrerer Jahrzehnte kam es an der Grimselpassstrasse zwischen Innertkirchen und Guttannen immer wieder zu Felsstürzen. Zeitweise galt in diesem Bereich der Passstrasse das Nachtfahrverbot und der Grimselverkehr wurde über Understock umgeleitet. Weil eine Felsnase namens Chapf 900 Meter oberhalb der Strasse in eine unstabile Lage geriet, entschlossen sich die Bundesbehörden zur kontrollierten Sprengung der Fluh. Am 4. Oktober 2001 wurde der Chapf nach monatelangen Bohrungen weggesprengt. Mit 150'000 Kubikmeter gelöstem Gestein war dies bisher die grösste Sprengung in der Schweiz."

Wir putzen, satteln, ich ziehe die Hufschuhe an, dann schauen wir noch nach den Koppeln und räumen ein paar Pferdeäpfel weg, sammeln die Tränkeeimer und Fressschüsseln ein, den Rest macht Peter (der Trosser). Dann reiten wir weiter die Aare entlang, links und rechts steil aufsteigende Bergwände, teilweise müssen wir die Straße nutzen und teilen uns daher in 2 Gruppen deren vorderer und hinterster Reiter jeweil eine Leuchtweste anhaben. Die Gruppen sollten kompakt (2 Reiter nebeneinander) sein damit Autofahrer auf die Gegenfahrbahn ausweichen müssen(!) und Abstand zueinander halten, damit Autofahrer sie einzeln überholen können. Bei schlechter Sicht ist das unbedingt notwendig. Auch sollte der jeweils letzte linke Reiter die Autofaher vorbeiwinken wenn er freie Sicht auf den Gegenverkehr von vorne hat.

Vorbei geht es an Handegg, dem Säumerstein in einer Wiesenmulde ein rund 50 Kubikmeter großer Granitblock, in dessen Schatten sich die Säumer früher ausruhten und am flachen Bächlein die Tiere tränkten. Dann vorbei an Alpersulz bis zur Staumauer des Stausees im Räterichsboden. Mittlerweile regnet es und ist neblig, so können wir nicht den Wanderweg am See entlang nehmen denn der führt über ein Stück schräge Felsplatte, die jetzt zu rutschig ist für die Pferde. Also über die Staumauer (Treppenstufen runter).  Nach der Staumauer des Räterichsbodensees fährt das Trossfahrzeug mit Warnblinker hinter uns her bis dann die Kupplung anfängt zu stinken und er stehen bleiben muss. Man riecht es bis hoch zum Grimselpass. Auf der Grimselpassstraße reiten wir hinauf zum Grimselsee, vorbei am  Grimsel-Hospiz, heute ein Hotel, früher eine Säumerstation.

Im Jahr 1142 wurde das Grimsel Hospiz als erstes Gästehaus der Schweiz urkundlich erwähnt. Im Jahr 1932 war es das erste elektrisch beheizte Hotel Europas. Das kurz vor 1400 erstmals nachgewiesene Hospiz auf dem Grimselpass entstand im Mittelalter als Herberge für arme Wanderer über den Pass und war im Eigentum der Landschaft Oberhasli. Nach Brandstiftung durch den Wirt 1852 musste das Gebäude neu errichtet werden. Danach häuften sich die Klagen über das im Sommer oft von Reisenden überfüllte Haus, in dem gemäss dem Reiseführer von Baedeker «die Zellen nur durch Bretterwände geschieden (sind), so dass bis zur dritten Zelle das kleinste Geräusch hörbar ist».

Der Ausbau des Fusspfades zur befahrbaren Strasse 1894 erfolgte im Vergleich zu anderen Schweizer Pässen verhältnismässig spät, führte aber zu keinen nennenswerten Veränderungen beim Hospiz. Erst der Bau der grossen Wasserkraftwerke in diesem Gebiet führte zu starken baulichen Veränderungen. So musste das alte Hospiz um 1930 dem Ausbau des Stausees weichen. Als Ersatz erstellten die Kraftwerke 1932 auf dem höher gelegenen Felskopf zwischen den beiden Staumauern ein neues Gasthaus inmitten einer kargen Felslandschaft. (Info aus: //swiss-historic-hotels.ch)

Weiter die Passstraße hinauf bis zum Grimselpass auf 2164m Höhe. Im dortigen Gasthof machen wir eine längere Pause während die Pferde im strömenden Regen stehen.

Da der Regen immer heftiger wird müssen wir dann doch irgendwann weiter, also rein in die inzwischen trockenen Regensachen und wieder raus in den Regen. Am Totensee entlang steigen wir wieder weiter auf, bis wir unsere höchste Stelle mit 2200m erreichen. Danach geht es 800m hinunter ins Rhonetal nach Oberwald. Ein sehr steiler Abhang den wir in Serpentinen nach unten laufen. Man kann unser Ziel von hier oben teilweise schon erkennen.  Über rutschigen aufgeweichten Boden und glatten Fels geht es immer tiefer. Später, als es flacher wird wird auch das Laufen einfacher - es regnet immer noch - kommen wir an der Kapelle St.Niklaus vorbei. Kurz darauf queren wir die, hier noch junge, Rhone. Sie entspringt in diesem Tal, wird aus dem Rhonegletscher gespeist der sich nordnordöstlich von Oberwald und östlich vom Grimselpass befindet. Das ganze Gebirge östlich Guttannen-Grimsel wird von diesem Gletscher bedeckt.

Ein Teil der Pferde steht in Oberwald in einem, im Sommer leeren, Kuhstall, ein Teil auf einer Koppel in der Nähe des Camping-/Freizeitparks und Husky-Camps (im Winter werden hier Schlittenhunde trainiert). Ich wähle den trockenen Kuhstall mit Offenpaddock und 3 Eseln daneben. Mein Pony "liebt" Esel - hoffentlich hat er keine Albträume heute Nacht.

30,3km - 6h22' ohne Pausen - 1293m 961m

Da es für diese Tour sehr viele schöne Bilder gibt habe ich (um die Ladezeiten geringer zu halten) die Seite in mehrere aufgeteilt.

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Der folgende Bilderblock wurde für Desktop-PCs geschrieben und erscheint auf sehr kleinen Displays nicht optimal!

 
durch Guttannen und über die Aarebrücke

dann nach Süden dem Wanderweg ViaSbrinz und der Aare folgend

 
Blick zurück auf Guttannen

geht es wieder hinein in die Berge
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dann kommen die Straßenabschnitte - noch ist das Wetter ok

hier die zweite Gruppe

 
direkt hinter dem Tunnel müssen wir wieder kurz auf die Straße

Vigo unser Lieblingsmuli  
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hoch zum Tunnel

und auf der alten Straße um den Tunnel herum

 
jetzt haben wir den halben Weg zum Räterichsbodensee geschafft

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ein kleines Stück auf einer alten Passstraße

dann fängt es an zu regnen

 
wir sind jetzt auf 1500m Höhe, haben also knapp 500m und 8,4km in 2 Stunden geschafft


hier kommt eine schräge Felsplatte in deren rutschige Oberfläche
bereits vor Jahrhunderten Stufen geschlagen wurde
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mittlerweile wurde ein befestigter Weg daneben angelegt, denn rutschig sind die Stufen auch

der Pfad schlängelt sich um Felsblöcke herum

 
dann wieder ein betonierter Teil über einer Felsplatte

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der Regen hat mittlerweile nachgelassen bzw kurz seine Tätigkeit eingestellt


 
diese alte Brücke - irgendwo im Netz habe ich gelesen dass es ein Nachbau der historischen Brücke ist - liegt kurz vor einem Punkt der auf der Karte mit Alpersulz bezeichnet ist. Leider finde ich keine Infos darüber was das ist. Wir sind noch 650m Luftlinie von der Staumauer entfernt.