WanderreiterWeb    Toskana   

 hier in der flachen Ebene kann man auf schönen Wegen auch viel galoppieren




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Diese Reise war ausgeschrieben von Rudi AufderKlamm (über Facebook , email: rudiaufderklamm@yahoo.de). Rudi ist Süd-Tiroler und hat eine Reitanlage am Lago di Zoccola, südwestlich von Meran, sowie ein Aparthotel. Er führt viele Hochgebirgsritte in der Alpenregion, eine Alpenüberquerung auf der "leichten" Via Claudia Augusta von Füssen bis Meran, spricht deutsch und (ein bisschen) italienisch - das ist sehr praktisch wenn man in Italien lebt.

Der Ritt findet zwischen Grossetto und Castiglione della Pescaia statt. Das ist in der Maremma und etwa 70km nordwestlich von dem Reitstall in Sovana bei dem ich meinen ersten Toskana-Reiturlaub verbracht habe (im April 2015 hier). Da es eine weite Fahrt von Deutschland bis nach Grossetto ist, treffen wir uns auf einer riesigen und fast leeren Reitanlage in Egna (Neumarkt) südlich von Bozen (alpscoliseum@gmail.com).

Dort übernachten die Pferde in Boxen und wir im Heu oder im Auto. Wir sind insgesamt 3 Männer und 3 Frauen. An Pferden haben wir Casanova, mein Arabermixpony, 2 echte Araber, 2 Connemara-Ponys und Hanni, die Norikerstute von Rudi. Die 3 Mädels wollen romantisch neben den Pferden übernachten aber ich verzichte darauf denn bei dem Krach den Pferde nachts in Boxen mit Metallgittern machen kann kein Mensch schlafen. Ich mache mir ein Bett auf den Heuballen vor dem Stall und schlafe hervorragend. Am nächsten morgen wissen die Mädels das auch !

Die jetzige Unterkunft ist der "Agriturismo la Merla" von Flora und Emanuele, schön gelegen zwischen Olivenhainen und Weinbergen, am Rande der Ebene, 10 km vom Strand entfernt und direkt an den macciabedeckten Hügeln durch die sich viele Wege ziehen. Sie haben Olivenbäume und Weinstöcke, produzieren selbst Olivenöl und Wein und Grappa und Likör (mit Schokolade) Wir wohnen dort in mehreren Apartments, es gibt einen Gemeinschaftsraum zum Essen und Wlan. Emanuele, er hat eigene Pferde, hat feste Paddocks in einem Tälchen unter Bäumen gebaut, jeder Paddock hat eine Selbst-Tränke und sie stehen dort sicher und (wind)geschützt vor den Fliegen, die es zumindest am ersten Tag dort zu Hauf gab. Komischerweise war dann für den Rest der Woche fast keine Fliege mehr zu sehen.

Das Essen war gigantisch, wir haben die Mahlzeiten, von Flora zubereitet, immer gemeinsam mit der Familie "gefeiert" und abends nach dem Essen teilweise noch lange bei Wein und Grappa zusammen gesessen. Die Landschaft ist hier völlig unterschiedlich zu der Gegend bei Sovana und das Wetter ist jetzt, Ende Oktober, viel wärmer wie damals im April - so warm, dass man baden gehen könnte wenn man etwas wasseraffiner wäre wie ich! Auch fehlt hier der schneidende Wind der dort über die Hochebene fegte (das wird natürlich jahreszeitlich bedingt sein). So wie Rudi erzählt hat, muss ein so kalter April wie im Jahr 2015 die absolute Ausnahme sein.

Die Wege hier sind ständigen Änderungen unterworfen, so ist ein Reiten allein nach Karte sehr schwierig. Auch führen manche Wege über Privatbesitz oder/und sind mit Zäunen verrammelt. Für den dritten Ritt z.B mussten wir am Ende durch ein riesiges Weingut und vorher telefonisch unser Kommen ankündigen damit das Tor zur Strasse auch nicht abgeschlossen ist. Alternative wäre ein großer Umweg oder ein langes Stück Teerstraße gewesen. Also benötigt man hier unbedingt einen Ortskenner der auch die Sprache spricht denn Touristen gibt es hier zwar viele aber alles Italiener die hier gerne Ihren Sommerurlaub verbringen. Demzufolge spricht man nicht wirklich englisch oder gar deutsch. Auch Manuele spricht weder noch - Flora spricht englisch.

Oben auf der Karte alle Ritte, die wir in der kurzen Woche in der Region geritten sind. Die zwei Ritte die man zusätzlich (in violett und cyan) sieht, sind einmal ein kurzer Abendritt nach der langen Fahrt von Bozen bis hierher und einmal ein Ritt an den Strand von Castiglione della Pescaia da die Mädels noch ein zweites Mal mit den Pferden ins Wasser wollten. Außerdem ist die Strecke zum Galoppieren geeignet, was in den Bergen so gut wie nicht möglich ist - zu hart sind dort die meisten Wege. Auf der zweiten Seite dieser Tourenseite ist der erste größere Ritt beschrieben.

Der folgende Bilderblock wurde für Desktop-PCs geschrieben und erscheint auf sehr kleinen Displays nicht optimal!

 
Castiglione Della Pescaia ist ein kleines ehemaliges Fischerdörfchen, heute mit Marina und Festung und hat sich seinen verwinkelten Charme erhalten. Die langen Sandstrände sind sehr flach und ideal zum Hineinreiten und Baden, die Waldzone hinter dem Sandstarnd ist ideal zum Ruhen und fürs Picknick.


 

Die Ebene dahinter war früher voll Wasser, heute ist sie sumpfig, durchzogen von Entwässerungsgräben und Lagunen auf denen Flamingos zu sehen sind. Viele Wiesenwege durchziehen sie und wahrscheinlich gibt es im Hochsommer auch jede Mengen Mücken - um diese Jahreszeit jedenfalls nicht. Es hat das ganze Jahr nicht geregnet und die Wasserspeicher der Farmen sind dementsprechend leer. Jetzt hofft man hier auf den Winter und ergiebige Regenfälle die die kleinen Speicherseen wieder auffüllen. Diese werden gebraucht um die Oliven und Weinberge zu wässern (und Pferde zu tränken)

Grossetto, auf der anderen Seite der Ebene ist eine (kleine) Großstadt, industrialisiert und bis auf die Marina und die Festung nicht besonders sehenswert (subjektiv). Vom Hafen und von der Festung aus sieht man Korsika und davor Elba. Es gibt in der Stadt einen alt eingesessenen Sattler, den wir besucht haben und der die traditionellen Maremmasättel herstellt. Diese wurden von den Buttero, den berittenen Hirten der Maremma als Arbeitssättel genutzt (werden es zum Teil heute noch). In dieser Region gibt es einige Haciendas auf denen die Maremmano gezüchtet werden.

Maremmano-Pferde gelten als Pferde mit ruhigem Charakter, die sehr ausdauernd sind und deren charakterliche Eigenschaften sie als Hirtenpferd von Rindern sehr geeignet machen. Sie gelten als sehr geländegängig und ausdauernd sowie als Pferde, die mit jedem Boden und jedem Wetter zurechtkommen. Diese Eigenschaften, die dieses Pferd als Hütepferd der toskanischen Rinderhirten so beliebt machte, tragen auch dazu bei, dass diese Pferderasse im Wanderreiten Verwendung findet. Der Bestand an Maremmano-Pferden hat in den letzten Jahren zugenommen. Die meisten Pferde werden in der Provinz Grosseto und Viterbo gehalten. Ihre Anzahl betrug im Jahr 2005 etwa 4.000 Pferde, wobei 2.000 Zuchtstuten auf insgesamt 1.200 Halter verteilt sind.

 


 

 
am Horizont sieht man Korsika und davor Elba