Gestern Abend sind wir im Quartier bei Rabieux angekommen. Obwohl hier nur französisch gesprochen wird geht es mit der Verständigung. Das Abendessen war total lecker, auch wenn es alles sehr nach Knoblauch geschmeckt hat , auch der Rotwein. Wir haben von Sandrine 2 Messtischblätter bekommen, in die 2 Tagesritte in der Gegend eingezeichnet waren. Ich habe diese nach bestem Wissen in BaseCamp in die Karte eingezeichnet und aufs GPS-Gerät geladen. Allerdings hatte ich meine Bedenken, dass wir den Weg so finden werden. Es ging zu Beginn fast komplett ohne Wege und durch oder entlang eines Flusses. Am ersten Tag wollten wir den schwierigeren und etwas längeren Weg in Richtung Lac du Salagou reiten aber die Zeichnung war sehr wage und meistens keine Wege an den Stellen der Karte - mal schauen.
Das war der Versuch von der auberge zum Lac du Salagou zu reiten.
Wir ritten gegen Mittag, in Ruhe los. Schon der Beginn war schwierig. Der eingezeichnete Track führte über ein bestelltes Feld oder einen Olivenhain mit Zaun, weiß nicht mehr. Wir sind dann drum herum und fanden den Übergang über die Bahnschienen. Die Eisenbahnlinie ist schon seit ewigen Zeiten stillgelegt und der Damm mit Hecken zugewachsen. Geht aber, dann Richtung Dorf und rechts ab die Straße entlang. Wir passieren die Autobahn auf der Straße (Unterführung) und biegen kurz darauf links ab Richtung Fluss.
Dann wurde es richtig schwierig. Kein Weg bzw. alles zugewachsen, wir mussten mehrmals durch tiefe grabenartige Einschnitte hindurch, irrten eine Weile in der Landschaft herum, der gelben Linie war hier nicht zu folgen. Also erst mal dem Graben, den Regenwasser gegraben hat, folgen bis zum Fluss. Wir haben dann einen Weg gefunden und waren am Fluss wieder auf der gelben Linie. Diese führte jetzt scheinbar den Fluss bzw. auf dem südlichen Ufer flussaufwärts. Das Problem war bloß, dass im Fluss in dieser Richtung Felsplatten zu sehen waren, die mit Algen bewachsen, also sicher glitschig waren. Das südliche Ufer bestand in einer senkrechten 15-20m hohen Felswand, das nördliche Ufer, da waren wir ja kurz vorher, das war komplett und dicht mit Dschungel bewachsen, kein Pfad erkennbar.
Wir sind dann ein Stück den Fluss runter, da gab es einen Einschnitt dem wir vielleicht folgen könnten, aber keine Chance. Da hätte man eine Kettensäge gebraucht. Ein Stück Flussaufwärts im Wasser gewatet, dann an Land und versucht durch den Dschungel zu kommen, wenig Chancen. Dann sind wir ein Stück in einen Nebenarm geritten, sehr schön dort aber wenig zielführend. Nachdem wir 1 1/2 Stunden dort rumgeirrt sind haben wir es aufgegeben und uns einen anderen Weg gesucht. Raus aus den Gräben und Richtung Nordwesten immer oberhalb des Seitenarmes in dem wir vorher waren. Dann über eine Brücke und durch einen Weinberg, entlang der Autobahn zu einer weiteren Brücke. Wir waren unterhalb der Brücke, dann oberhalb - wir dachten an "Einkehren", aber da war nix.
Also reiten wir im Bogen über die nahe Ortschaft (vielleicht eine Einkehr? - nein) zurück zum Ausgangspunkt. So einen Ritt ohne Sinn und Verstand hatte ich erst ein oder zweimal in den letzten 14 Jahren mit Casanova. Ich habe immer gern ein Ziel - und das nicht zu erreichen ist so was von bescheuert!
13,3km - 5h 00' - 238m