WanderreiterWeb    Bardenas/E 

Maren Brümmer mit Auri (8) - Harald Müller mit Casanova (25) Gaby Schintke mit Sandro (19) vor dem Monument Castildetierra




Karte von "www.wanderreitkarte.de" / OSM.org
das Laden der Karte könnte evtl. einen Moment dauern wenn der Server im Augenblick überlastet/nicht erreichbar ist. Versuche ein anderes Kartenlayout!

: Karte wählen - Infos: Klick auf Tracks/Marker

Downloads:
Kurzvideo Tag 5

Unser Ritt durch die Bardenas Reales de Navarra

Wir suchten seit Jahren eine praktikable Möglichkeit dort zu reiten. Es gibt Veranstalter die dort Ritte organisieren aber meistens weigern sie sich Leute mit eigenem Pferd mitzunehmen. Die Hinfahrt ist sehr lange und ein Reiten auf eigene Faust erschien mir immer als zu schwierig, hat man doch in der Wüste keine Möglichkeit Wasser und Futter für die Pferde zu transportieren und Übernachtungsmöglichkeiten sind auch schwierig. Ich selbst habe kein Problem mit Camp Übernachtungen aber nicht jeder kann das.

"Seit 2000 ist der grösste Teil der Bardenas Reales mit 415 km² ein UNESCO Biosphärenreservat. Die Bardenas sind das Ergebnis des Urstromtals des Ebro und bestehen daher zum grössten Teil aus ockerfarbenem Lehm, aus dem im Laufe der Jahrmillionen durch Erosion eine bizarre Landschaft entstand, die mitunter an die Wüsten im Südwesten der USA erinnert. Zum anderen Teil bestehen die Bardenas aus härterem Sand- und Kalkstein, was dazu führte, dass die Sedimentschichten durch den Abfluss von Wasser aus den Pyrenäen unterschiedlich erodierten und so diese markanten Bergformen entstanden.

Eine der markantesten Formation ist die Castildetierra, die auch das Wahrzeichen des Naturparks ist. Als ich sie erreichte und zum erste Mal sah, fühlte ich mich ins Monument Valley zurück versetzt. Die Form ist einfach fantastisch und auch die unterschiedlichen Formen am Fuss der Formation, die durch Wasserablauf entstehen und sich ständig entwickeln sind unfassbar schön. Die rötlich-gelben Farben harmonieren prächtig mit der Landschaft und dem Himmel."

Textquelle: Sa*ga Photography.

Wenn man mit dem Auto durch die Bardenas fährt erreicht man diesen markanten "Felsen" Castildetierra und einige andere Wahnsinnsformationen, aber nur wenn man zu Fuß in die Halbwüste geht, erlebt man diese urtümliche Landschaft hautnah - mit Pferd ist das Erlebnis natürlich noch wesentlich intensiver!

Nun hat Gaby für 2023 Jose María Samanes gefunden, einen Bardenas-Begeisterten der seit 25 Jahren die Gegend kennt und durchfährt/durchreitet und - eigene Hütten, über die Wüste verteilt, vermieten kann - Gepäcktransport inklusive. Er führt auch eigene Ritte aber wir wollten das alleine machen. Er hat uns jede Menge Tracks zwischen seinen Cabanas zur Verfügung gestellt und das hat sich letztendlich als Glückstreffer herausgestellt denn ohne diese Tracks wäre der Ritt so nicht machbar gewesen.


Die Kontaktdaten sind:

Jose María Samanes Samanes - Kontaktseite
 Website
 Adresse: José María Samanes Samanes.
C/ Eras Bajas, 11 · 31513 ARGUEDAS Navarra (Spain)
Teléfono: +34 609 772 450 (auch whatsapp)
e-Mail: BardenasAdventure.com - gmail.com
Facebook: https://www.facebook.com/lesbardenas

José Maria spricht nur Spanisch, aber die Kommunikation klappt hervorragend mit Übersetzungs-Apps und per WhatsApp


Ich habe mir die "Wüste" etwa wie die Nordsahara vorgestellt. Riesige Ebenen und vereinzelte Felsformationen, die man im Internet bewundern kann, was ja auch der Grund war diese Region mit dem Pferd erreiten zu wollen. Ich habe mich zwar im Vorfeld gewundert, dass die Tracks so exakt und im Zick Zack durch die Landschaft führten, Wege gab es dort auf keiner Topo-Karte und ich dachte mir halt, man reitet da einfach der Nase nach, zweigt zu den weithin sichtbaren Monumenten ab, aber warum dann so im Zick Zack?

Die Hütten (Cabanas) sind alle einsam gelegen und autark, mit Solarstrom, WLan und einer WebCam-Überwachung, kochen und Warmwasser mit Gas und mal Trinkwasser-Reservoirs mal nur Brauchwasser. Teilweise gibt es Pferdepadocks, teilweise musste eine Zaunabspannung über eine ansonsten offene Wiese gezogen werden die an den übrigen Seiten durch Felsen oder Barrancos begrenzt wurde. Josés Pferde stehen bei der Cabana Landazuria und der Cabana Cubilar, dort gab es fertige Paddocks mit Wasser und Heu. Bei den übrigen musste José das Heu vorher hinfahren oder es gab dort altes Heu (nicht lecker) und Wasser musste in Eimern gegeben werden, bei Nemesia gab es eine Pferdetränke. Und jede Menge winziger Mücken gab es überall!

Dann der Gepäcktransport. José Maria wollte dafür etwa 720-900 Euro für 4 Fahrten - Puh dachten wir, das ist heftig. Zu zweit wäre uns nichts anderes übrig geblieben als das zu zahlen aber wir konnten mit Maren eine dritte Person für unsere Südfrankreich-Bardenas-Tour begeistern und so hatten wir 2 Fahrzeuge und hätten theoretisch beide Fahrzeuge und das Gepäck mitführen können. José meinte bloß zu Marens Passat (mit Allrad) - der packt das nicht! Oh je...

Na ja wir haben es probiert. Ich hatte im Vorfeld Straßen/Pisten zwischen den einzelnen Unterkünften als GPS-Track erstellt. Das war nicht einfach, denn Google Maps und sämtliche Topokarten zeigten nicht alle Fahrwege und oft war es nicht ersichtlich ob der Weg auch tatsächlich befahren werden kann. Ich habe es dann hinbekommen indem ich auch google earth zu Hilfe nahm, dort sind auf Grund des offenen Geländes die Wege gut sichtbar und ich war ziemlich sicher dass dies funktionieren würde. Allerdings würde uns das Mitführen der 2 Autos knapp 3 Stunden am Tag kosten aber wir hätten genug Wasser dabei (an jeder 2. Cabana gab es nur Brauchwasser und auch keine Tränke für die Pferde) und Beschlags Werkzeug und viele anderen Dinge die man im Gepäcktransport nicht mitnehmen würde.  Im Nachhinein weiß ich die Kosten richtig einzuschätzen. So ein Transport von einer Hütte zur nächsten kostet mit Hin- und Rückfahrt zum Wohnort (Arguedas) locker 6 Stunden - und eine Autowäsche.

Also packen wir die Autos am ersten Tag und fahren los. Gaby passt auf die Pferde auf und füttert nochmal. Langweiliges Gelände erst. Diese Halbwüste besteht aus vielen brach liegenden Ebenen, dazwischen Felder, die jetzt im September nicht mehr bestellt sind. Dazwischen dann Gebirgsformationen mit atemberaubenden Klippen. Der Boden scheint stark lehmhaltig zu sein. Ist es trocken dann ist er sehr griffig, ist es nass dann wird er zu Schmierseife, na hoffentlich regnet es nicht zu viel. Nach etwa einer knappen Stunde Fahrt kommen wir durch eine gebirgsartige Landschaft.

Ich hatte schon beim Zeichnen des Fahrtracks hier Bedenken, dass das nicht funktionieren könnte. Ich bin vorne weg gefahren, über die Hügel weg, dann in ein Tal hinab. Der Boden wurde feucht und schlüpfrig und dann in einer Kurve rutschte mein Auto nach links weg und knallte am Rand der Piste in ein Loch. Das Ganze war eine Furt aber tatsächlich auch eine riesige Schlammpfütze. Ich hatte keine größeren Probleme da raus zu kommen allerdings auch Glück nicht zu weit nach links abzukommen und von der vermutlich doch "befestigten" Furt ins Nichts zu rutschen. Bin dann den Hang hochgefahren, der auch sehr rutschig war und zurück gelaufen. Marens Passat steckte schon fest im Schlamm.

Das war zwar eine Furt, aber der Boden nicht Beton oder Teer, eben schmierig und aufgeweicht. Das Allrad-Fahrzeug hatte nicht wirklich einen Allrad-Antrieb da die Vorderräder beide durchdrehten aber die Hinterräder nicht - das kann bei einem Allrad eben nicht passieren - wenn der stecken bliebe dann müssten alle 4 Räder durchdrehen! Maren hat es gut 20 Minuten probiert - keine Chance! Ich bin dann rückwärts wieder runter gefahren und wollte sie an ein Seil hängen aber als ich wieder unten war, war sie doch rückwärts aus dem Loch rausgekommen.

Wir beschlossen dann abzubrechen und zurück zu fahren denn so hatte das keinen Sinn und wir hätten ja auf dem Rückweg zur Landazuria wieder mit einem und am Abend nochmal mit beiden Autos durch müssen - klar hätte man meinen nehmen können, aber wir hatten ja keine Ahnung was an den anderen Tagen an schwierigen Wegstrecken noch auf uns zu käme. Und wenn unterwegs nur ein Fahrzeug eine Tour nicht schaffen würde hätten wir ein ernstes Problem mit dem Weiterkommen, das könnte uns den ganzen Ritt zerstören. Und die Hütten lagen teilweise abseits der eingezeichneten Fahrwege, so dass auch die Bodenfreiheit, die wir trotz Allrad beide nicht hatten, ein Problem werden könnte.

Wir hatten leider im Tal kein Netz zum Telefonieren und ein paar Kilometer später rufe ich Gaby an, dass sie José frägt ob er doch den Gepäcktransport machen kann?! José hat dann kurzfristig zugestimmt (der wusste sicher das das nicht funktionieren würde) und ist gekommen und wir haben in aller Eile das Nötigste zusammengesucht und transportfähig gemacht.

Tja, das war wohl nix - da war dann wohl eine Autowäsche nötig.

Wir konnten dann gegen 11 Uhr losreiten. Beim Reiten hat sich schnell herausgestellt was hier die Tracks dazu bringt im Zickzack durch die Landschaft zu verlaufen. Das ist alles Wildnis, teilweise Macchia, an sichtbaren Wegen gab es manchmal viele Tierpfade und man muss den Richtigen gehen denn plötzlich kommt man an einen querlaufenden Barranco und der bietet nur sehr wenige Möglichkeiten hinein und wieder hinaus zu kommen. Die Barrancos sind bis zu 20m tief ins Gelände eingeschnitten und haben senkrechte klippenartige Wände, manchmal ist die Ebene in der sie sich befinden weggebrochen und es gibt Möglichkeiten hinein/heraus zu kommen, aber die muss man kennen. Auf den Topo-Karten ist davon nichts zu sehen. Bei den Tracks können wir davon ausgehen, dass sie genau zu diesen möglichen Einstiegen führen.

Das Vorwärtskommen in dieser Situation erforderte eine völlig neue Herangehensweise. Wir müssen einem Track folgen und das innerhalb einer Toleranz von wenigen Metern, auch wenn kein deutlicher Pfad zu sehen ist. Dabei sind weder die Aufzeichnungen 100%ig genau noch unsere Positionierung im Gelände. Man hat also 2 Fehlerquellen und wenn man auf dem GPS-Gerät sieht, dass man neben dem Track ist, kann das richtig oder falsch sein. Wir hatten mein Garmin-GPS-Gerät zum Navigieren, das ist stromsparend und sehr genau, auch in 20m-Auflösung, und Handys. Auf den Handys hat sich die komoot-Funktion der Satellitenkarte als Hintergrund von Vorteil erwiesen denn auf den topgrafischen Karten ist vom Gelände überwiegend nichts zu sehen und auf der Satellitenkarte sieht man dann in etwa die Geländestrukturen, Barrancos (eher weniger) und Klippen.

Smartphones haben bei dieser Art zu navigieren das Problem, dass man im Prinzip alle paar Meter schauen muss ob man noch auf dem Track ist - das kostet Akku da der Bildschirm permanent an sein muss! Die Netzversorgung (Mobilfunk) ist im Grunde hier sehr gut. Ich hatte überall LTE-Empfang, zumindest an den Unterkünften (außer an der Cabana Nemesia), unterwegs habe ich natürlich selten drauf geschaut. Ich war ein bisschen besorgt da Gaby und Maren ja mit dem Handy navigieren wollten und dann die Karten in Komoot entweder Netz brauchen oder vorher runtergeladen werden müssen. So konnte jeder mal vorgehen und auch von hinten kontrollieren ob wir noch auf dem richtigen Pfad sind. So war das Vorwärtskommen überwiegend entspannend und Fehler sind schnell bemerkt worden.

Wenn man nun in schwierigem Gelände mit Pferd führt, ist es umständlich dem Track zu folgen denn oft muss man schnell umdrehen da ein Weiterkommen an der Stelle nicht möglich ist und die Stellen werden oft so eng, dass ein Umdrehen mit dem Pferd sehr aufhält. Also sollte einer ohne Pferd vorausgehen, die Situation abschätzen und dann die ganze Gruppe folgen lassen. Dazu sollte ein Pferd ohne Probleme frei mitlaufen können. Was ein riesen Vorteil, dass mein 25-jähriges Pony völlig selbständig in (fast) jedem Gelände laufen kann und auch folgsam tut. Denn alles andere hätte uns extrem langsam gemacht.

Unsere Tour in etwa auf eine normale Karte der Bardenas Reales projiziert - gerittene Tracks: violett/blau/rot - Plantrack: cyan - die ausgegraute Fläche ist ein Manövergebiet (Sperrgebiet). Der Kreis zeigt den Graben bei dem das, weiter unten erwähnte, Kurzvideo entstanden ist, offensichtlich ein Barranco. Die Karte ist aus dem spanischen Prospekt Bardenas-Reales-Geologia-Guia-del-Visitante (Download)

José hat eine sichere Art die schwierigsten Passagen auf die schönsten Klippen zu finden - ganz nach meinem Geschmack. Es hat (fast) alles funktioniert. An einigen wenigen Stellen mussten wir vom Plantrack abweichen weil wir uns nicht sicher waren ob die schmalen Pfade über dünne und von unten ausgewaschene Felsplatten ein 600kg-Pferd tragen werden. Oder ob der Abstieg in den Barranco, über einen steilen Hang ohne Abrutschen möglich wäre. Wie gesagt, es gab wenige 2-3 Stellen an denen wir einen anderen Weg gesucht haben weil wir gemeinsam das Risiko für zu hoch eingeschätzt hatten. Oben auf der Karte sind diese Stellen mit cyanfarbenen Plantracks gekennzeichnet.

Ich sehe bei solchen Problemstellen recht schnell ob es geht oder ob es zu riskant sein könnte. Von weiter weg (5-6m) sieht es immer schlimmer aus als wenn man mitten drin steht und die Stellen von Nahem sieht - die Mädels haben sich schon über mich lustig gemacht wenn mein Spruch kam - "das geht - kein Problem für die Pferde" und es von unten aussah als würden wir kurz vor dem Absturz stehen. Aber so war es immer. Diese Tracks von José Maria Samanes waren einfach genial, ohne diese wäre der Ritt nicht möglich gewesen da niemand von uns die Gegend kannte und es manchmal nur genau eine kleine Lücke gab durch die wir weiterkommen konnten. Das war ein wahrhaft atemberaubendes Abenteuer das wir dadurch erleben durften.

Die Tage werde ich auf den Folgeseiten im Detail mit vielen Bildern beschreiben. Wir hatten die ersten vier Tage nur gutes Wetter auch wenn in der Ferne manchmal Regenschauer niedergingen. Die Barrancos enthielten fast immer ein kleines Rinnsal aus dem die Pferde trinken konnten, vereinzelt gab es riesige Schafstränken an denen wiederum der Plantrack vorbeiführte. Am letzten Tag hat uns dann der Regen doch eingeholt. Der Himmel war bewölkt und es war Regen gegen Mittag angesagt. In der Ferne hat es heftig geregnet, wir haben es gesehen und ich hatte schon Bedenken weiter in dem Barranco (de Valfondo) zu reiten in dem wir den ganzen Morgen entlang geritten sind, denn wenn plötzlich viel Wasser käme und wir keinen Ausstieg aus dem Flusstal hätten.....

Wir sind den ganzen Morgen durch den langen Barranco geritten der auch Wassergräben enthielt, mit mal mehr, mal weniger Wasser. Je näher wir dem Mittag kamen, desto höher stieg das Wasser in diesen auch wenn der Barranco langsam zu einer Ebene aufstieg.

Ich selbst habe erstmal ein Kurzvideo über eine "lustige" Grabenüberquerung am letzten Tag aus Videoclips von Maren und mir zusammen geschnitten. Im Prinzip zeigt das die Probleme, die durch Regen in höheren Lagen an diesem Tag entstanden sind und uns letztendlich gezwungen haben, den geplanten Track der letzten Kilometer zu verlassen um vor dem Dunkelwerden noch am Endziel ankommen zu können. Dieses Video unserer Tour am letzten Tag ist auf der Tagesseite des Rittes eingebettet.



Ein Komplettvideo über den gesamten Ritt wird es auch noch geben aber das dauert noch.

Irgendwann, nach der Ebene kamen wir an den wohl längsten Barranco der genau aus der Region kam wo es flussaufwärts heftig geregnet hatte. Mittlerweile hatte es auch über uns mehrmals kurz und heftig geregnet und der Boden war sofort aufgeweicht. Der Fluss war über die Ufer der Gräben getreten, das Wasser war schlammbraun und undurchsichtig. Der Boden innerhalb und außerhalb des Wassers war extrem schmierig und auf den Ebenen hat sich nach 10 Schritten ein bis zu 5-8cm hoher Schlammklumpen unter den Füßen gesammelt, klebrig und schmierig, sodass das Laufen nicht mehr spaßig war (die Pferde hatten weniger Probleme).

Wir haben mehrere Versuche gemacht diesen großen Barranco zu durchqueren aber es hat sich als nicht machbar herausgestellt, selbst an einer Straße mit Furt haben wir uns nicht rüber getraut da alles ein großer See war und man weder Furt noch Straßenverlauf sehen konnte. So mussten wir dann statt der geplanten 6-8km, die noch bis zum Ziel fehlten wenn man dem Plantrack folgen könnte, einen Umweg über fast 20km Fahrwege und Straßen reiten um nicht in der Dunkelheit in der Wüste verschollen zu gehen. In der Dunkelheit hätten wir in dem Gelände null Chancen wieder raus zu kommen. Wir hatten also ein Zeitproblem mit diesen Durchquerungen und ja auch keine Ahnung ob das jetzt die einzige Stelle sein würde oder ob das so weitergehen würde. Wir sind hier am Barranco de las Cortinas und am Barranco del Vedado gescheitert, normalerweise sind das Trockenflusstäler - aber eben heute nicht!

Zum Abendessen haben wir uns abwechselnd Nudeln mit Fertigsoßen gemacht, Fertigtüten mit gefriergetrockneten Outdoor-Mahlzeiten, einmal Spiegel-Rühreier mit Brot. Einen Teil davon haben wir von zu Hause mitgebracht den Rest haben wir in Les Angles in den Pyrenäen vor der Weiterfahrt eingekauft. Jede Menge Bier, Rotwein, Milch und andere frischen Lebensmittel, auch Käse und Hartwurst für Picknicks unterwegs. Knabberzeug wie Nüsse, Chips und Salzstangen/ -brezel hatten wir auch mit. José hatte vorher gesagt, dass in jeder 2.Hütte kein Trinkwasser sei und die Wettermeldungen haben ja von extremen Dürreperioden in Spanien berichtet - alles traf aber auf Navarra nicht zu. Wir hatten etwa 80l Wasser (Leitungswasser aus den Pyrenäen) in Falteimer gefüllt um sauberes Trinkwasser für uns und die Pferde zu haben, was aber nicht wirklich nötig war. Ein 20l-Eimer hätte gereicht.

Wir haben auf diesem Ritt sehr viel gefilmt und Maren Brümmer hat Dokumentar-Videos von der gesamten Tour erstellt.


das Bild verlinkt auf Marens Youtube-Kanal

Dazu hat Sie eigene Videoclips von ihrer Gopro verwendet und Videoclips von meiner Sony Handycam. Daraus ist eine interessante Dokuserie in fünf Teilen mit einer Gesamtlänge von ca. 100 Minuten entstanden, die ich einzeln über Buttons, am Anfang der folgenden Tagesseiten, verlinkt habe.

Die Reittage waren: (jeweils mit Pausen unterwegs)

Tag 1: Landazuria - La Roca   18,7km - 5h 35' - 427m 444m
Tag 2: La Roca - Cubilar    17,2km - 5h 42' - 412m 349m 
Tag 3: Cubilar - Nemesia   23,1km - 7h 59' - 532m 431m 
Tag 4: Nemesia - Nemesia 11,3km - 4h 03' - 455m  
Tag 5: Nemesia - Landazuria  38,7km - 9h 00' - 457m 580m 

Was die Bilder auf den Folgeseiten betrifft - ich habe viele Bilder aus den Full HD-Videos übernommen, da wir viel gefilmt haben und daher oftmals von beeindruckenden Stellen zu wenig Fotos in hoher Auflösung machen konnten. Die Qualität der Bilder ist - na ja - Handys wo jedes eine eigene Bildbearbeitung vorweg macht und Farben für jedes Bild anders sind und alle vorab geschärft werden, so dass eine weitere Bildbearbeitung die Qualität stark verschlechtert. Die Video-Bilder in "nur" Full-HD-Auflösung von der Gopro (auch in falschen Farben, viel zu intensiv und oft zu dunkel) und von meiner Sony Handycam HDR PJ 410 sind teilweise nicht ganz scharf. Video-Bilder sind halt oft nicht exakt scharf da die Bewegung eine Schärfe simuliert und eine Ausschnittsvergrößerung verringert die Auflösung noch mehr. Ich hab ziemlich rumgebastelt um eine bestmögliche Qualität zu erreichen, nicht immer konnte ich die Farbwerte der Realität angleichen und eine Unschärfe vermeiden. Aber es schaut sich gut an und sollte gehen.